12km südlich von Arica liegen die Höhlen von Anzota. Sie wurden über lange Zeit von Wind und Wellen geformt und waren einst der Unterschlupf von Fischern der Chinchorro-Kultur, den ersten Menschen, die ihre Vorfahren nach dem Tod mumifizierten. Später, im 19. Jahrhundert, gewann die Region dank ihrer Felsenküste an Wichtigkeit, an der Guano extrahiert und als Dünger für die Landwirtschaft im Azapa- und Lluta-Tal benutzt wurde. Die Höhlen liegen heute am sogenannten “Paseo Cuevas de Anzota” und eignen sich für kleine Wanderungen, Radtouren sowie Kletterausflüge mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Über ein paar Treppen gelangt man in das Innere der Höhlen.
Die Höhlen oder Grotten von Anzota sind nicht nur einzigartige und faszinierende Felsformationen sondern beherbergen auch Geschichten der uralten Chinchorro-Kultur, die vor etwa 9.000 Jahren die Küste bewohnte und hier die ersten Mumien der Welt erschuf.
Die Anzota Höhlen liegen etwa 10 Minuten vom Morro de Arica entfernt und sind über die Avenida Comandante San Martín zu erreichen. Sie sind Teil der Bergkette der Küste. Die Felsen bieten einen optimalen Lebensraum für verschiedene Vogelarten, die wiederum wichtig für die Produktion von Guano sind. Der Abbau an der Felsküste des Guano ist ein gefährliches Unterfangen, welches heutzutage verboten ist. Jedoch lassen sich noch immer Überreste von alten Sicherungsseilen und Holzpflöcken entdecken, die als Hilfsmittel dienten. Weitere Relikte aus früherer Zeit finden sich in den Höhlen: Prähispanische Felszeichnungen zieren die Höhlenwände, von denen leider bereits viele aufgrund von Vandalismus beschädigt sind. Im Juni 2016 wurde eine Rundweg angelegt, auf dem man die Höhlen in etwa 15 Minuten erkunden kann. Es gibt öffentliche Toiletten, überwachte Parkplätze, Radwege, Sitzbänke sowie geregelte Öffnungszeiten. Diese große Investition wurde über einen längeren Zeitraum umgesetzt und wird besonders für den nachhaltigen Ansatz und die Verwendung regionaler Materialien gelobt.