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Nationalreservat Las Vicuñas - Reiche Vielfalt im chilenischen Altiplano

Nationalreservat Las Vicuñas - Reiche Vielfalt im chilenischen Altiplano

Das Nationalreservat Las Vicuñas liegt im Altiplano in der Region Arica und Parinacota und ist Teil der Gemeinde von Putre. Es wurde im Jahr 1983 basierend auf dem Dekret Nr. 29 des chilenischen Landwirtschaftsministeriums gebildet. Das Reservat umfasst eine Fläche von 209.131 Hektar und ist integraler Bestandteil des Biosphärenreservates Lauca.

Ein Großteil des Vicuña-Reservates besteht aus Altiplano, Hochland und Andensteppe. Es ist dank der zahlreichen Höhenebenen, dramatischen Landschaftsbilder und Erhebungen wie den Bergen Puquintica and Arintica (beide über 5.500m hoch) vor allem topographisch sehr interessant. Die Vegetation setzt sich aus “bofedales” (typischen Feuchtgebieten), Buschland und „tolar“ (trockene Steppenvegetation) auf den Ebenen sowie aus Quinoa-Bäumen und weiteren nativen Andengewächsen an den umliegenden Berghängen zusammen. Im Zusammenspiel mit einer reichen Fauna und einzigartigen Hydrologie, dominiert von den Flüssen Lauca und Guallatire sowie den Lagunen Japu und Paquisa, entstehen so faszinierende Szenerien. Innerhalb des Nationalreservates Las Vicuñas kann man zudem archäologische Schätze entdecken: “apachetas“ (Steinhaufen, die für traditionelle Opfergaben einheimischer Stämme dienten), prä-hispanische Altare und heilige Stätten im Hochland finden sich überall im Reservat.

Aber auch die lebende Kultur vor Ort kann man bei einem Besuch des Reservates kennenlernen: Hier tritt man in Kontakt mit alten Kulturen wie den Aymara und kann mehr über ihre Legenden, Mythen und Traditionen erfahren. Heute leben die Aymara hauptsächlich von der Landwirtschaft mit Alpacas und Lamas.

Die Region begeistert zudem mit einer einzigartigen Mischung aus Flora und Fauna. Unter den typischen Pflanzen sind die „tola” (Fabiana densa), der Quinoa-Baum (Polylepis besseri), die Yareta (Azorella compacta) und die „paja brava” (Festuca orthophylla). Tierarten, die in dem Reservat entdeckt weden können, sind unter anderem Lamas, Alpacas, Andengürteltiere, Pumas, Andenmeerschweichen, Amphibien und Echsen, Kondore, Rehe, Andengänse, Andenenten, der Andenstrauß und natürlich das Vicuña.

Das Reservat lädt Besucher ein, abgelegene Andendörfer zu bestaunen, die malerisch vor grünen Wiesen liegen, auf denen die Vicuñas grasen. Man durchquert das Nationalreservat auf der Strecke von Chungará nach Colchane. Wer mag, kann eine wohl verdiente Rast an den heißen Quellen von Polloquere am Ufer des Salzsees Surire einlegen.